Kurt Huber

deutscher Psychologe und Musikwissenschaftler; Prof. für Musik in München; Widerstandskämpfer der Widerstandsgruppe "Weiße Rose“, verfasste u. a. Flugblätter für die Geschw. Scholl

* 24. Oktober 1893 Chur/Schweiz

† 13. Juli 1943 München (hingerichtet)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 38/1953

vom 7. September 1953

Wirken

Kurt Huber wurde am 25. Okt. 1892 in Chur (Schweiz) geboren. Sein Grossvater mütterlicherseits, Richard Jakobi, gründete in Kempten (Allgäu) eine Handelsschule, die bald Weltruf erwarb. Seine Kindheit und Jugend verlebte H. in Stuttgart, wohin seine Eltern im Jahre seiner Geburt übergesiedelt waren. Der Kindheit H.s, auf die der Schatten einer schweren Erkrankung mit Lähmungserscheinungen verbliebenen dauernden körperlichen Hemmung fiel, waren sonst alle Elemente des Glücks gegeben, hochgebildete, liebevolle Eltern, fröhliche Geschwister, ein geselliges Haus und sozialer und geistiger Wohlstand, in dem die Musik zum Mittelpunkt des Lebens Kurt H.s wurde.

Nach dem frühen Tode des Vaters im Jahre 1911 verlegte die Mutter H.s den Wohnsitz der Familie im Hinblick auf das Studium ihrer beiden Söhne nach München, wo H. an der dortigen Universität bei Theodor Kroyer Musikwissenschaften studierte und im Jahre 1917 summa cum laude den Doktortitel erwarb und wo er in das psychologische Seminar des Philologen Erich Becker eintrat. Im Jahre 1920 habilitierte sich H. selbst an ...